Mildtätigkeit mal anders…


Es sind stürmische Zeiten für die internationale Finanzwelt. Wo die Manager vor kurzer Zeit noch wie die Feudalherren residierten und dem Staat immer mehr Kompetenz abtrotzen wollten, da rufen die gleichen Manager heute nach staatlicher Hilfe in Milliardenhöhe um das Banksystem zu stützen und den Mist auszugleichen den die Manager dort angerichtet haben.

Man mag denken: „Gut, daß die Manager erfolgsbezogene Bezüge haben. So werden sie wenigstens jetzt unter ihrem Versagen zu leiden haben.“

Tja. Falsch gedacht. Es handelt sich nämlich offensichtlich wirklich nur um erfolgsabhängige Bezüge und eben nicht misserfolgsabhängige Bezüge. Es kommt also massig was dazu wenn man Erfolg hat, es geht aber bei vollkommenem Versagen nichts weg. Aber unser aller Lieblings-Manager, Josef Ackermann, zeigt sich in diesen Tagen mildtätig. Er will auf seine Erfolgsboni verzichten und diese stattdessen „verdienten Mitarbeitern“ zukommen lassen. Dazu haben sich seine Vorstandskollegen auch durchgerungen.

Zwei Punkte fallen mir dazu auf:

a) Warum lässt dieser Herr Ackermann dieses Geld irgendwelchen Günstlingen zukommen und nicht dem der ihm den Arsch gerettet hat, dem Steuerzahler?

b) Warum bekommt in Deutschland überhaupt ein Bankmanager in diesem Jahr einen Erfolgsbonus? Und es geht da nicht um einen Präsentkorb mit Dosenwurst sondern laut einem Vorstandssprecher um „einige Millionen Euro“. Wenn in einem Kriesenjahr die Manager noch millionenschwere Bonuszahlungen bekommen, dann läuft da echt was falsch.

(Quelle: tagesschau.de)

Ich bin eh der Meinung, daß selbst zu Boomzeiten solch exobitante Gehälter nicht gerechtfertigt sind. Wenn man mal betrachtet, daß in Deutschland Manager im Durchschnitt das hundertfache von Arbeitern bekommen und dieses Verhältnis in den USA bis zum 500fachen steigt, dann kann keine Leistung diesen Unterschied rechtfertigen.

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Eine Antwort zu “Mildtätigkeit mal anders…”

  1. Wie Recht Du hast…

    Da passt ein Spot aus Switch Reloaded, wie die Faust aufs Auge:

    „Wie merke ich mir die 1 99 0?
    11tausend Mitabreiter entlassen, 99 Mio. Euro Bonus kassiert und 0 Gewissensbisse“

    Am schlimmsten finde ich aber, dass auch in „ganz normalen“ mittelständischen Betrieben nach dieser Maxime gehandelt zu werden scheint.

    Früher dachte ich immer, nur unsere Politiker seien raffgierige Taugenichtse, wurde in den vergangenen Monaten jedoch eines Besseren belehrt 🙁

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